Kunst

– Thomas Buscher


Der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt ist der aus Gamburg stammende Künstler Thomas Buscher. Buscher wurde am 7. März 1860 als jüngstes von sechs Kindern geboren. Auch seine Brüder waren künstlerisch tätig. Karl Anton, der den väterlichen Steinmetzbetrieb übernahm, schuf ebenso wie der früh verstorbene Vater Friedrich Bildstöcke und Kreuzwegstationen. Der nach Chicago ausgewanderte Bruder Sebastian stattete Kirchen mit Altären und Statuen aus. Clemens wurde nach einem Studium an der Kunstakademie in München als Lehrer, später Professor an die Kunstgewerbeschule in Düsseldorf berufen, seit 1902 war er dort als freischaffender Künstler tätig.
Seine erste Ausbildung als Steinbildhauer erhielt Thomas bei seinem Bruder Karl Anton, ab 1877 ist er in München als Holzschnitzer bei Joseph Elsner in die Lehre gegangen. Der Besuch der dortigen Kunstakademie mit Schwerpunkt Bildhauerei, Auslandsstudienreisen und Praktika schlossen sich an. 1886 begründete er in München seine Bildhauerwerkstatt. Seit 1907 bayerischer Staatsbürger, mündete seine akademische Laufbahn 1913 in die Ernennung zum "Königlich-bayerischen Professor der Bildhauerei" an der Kunstakademie München.
Buschers künstlerische Tätigkeit erstreckte sich hauptsächlich auf den sakralen Bereich. Der Neogotik und dem Neobarock verpflichtet, schuf er auf dieser Basis eigenständige, individuelle Kunstwerke, die sich deutlich von den Massenanfertigungen anderer Werkstätten unterschieden. Obwohl er meist allein arbeitete, finden sich an über 100 Orten Werke von seiner Hand, wobei der Schwerpunkt seines Schaffens im bayerischen und badischen Raum lag. Am 13. Mai 1937 starb Thomas Buscher in Ammerland am Starnberger See.

Werke von Thomas Buscher im "Lieblichen Taubertal":

  • Stadtpfarrkirche St. Martin (Tauberbischofsheim)

    4 Pfeilerfiguren: Christ König (1932), Prager Jesulein (1936), König David, Hl. Cäcilia;

  • Laurentiuskapelle (Tauberbischofsheim), Ostwand; Halbreliefs des ehemaligen Chorgestühls (Hochzeit von Kana u. Der Reiche Fischfang), beides 1935 und in der Eingangshalle (Tod des Hl. Joseph, 1932);

    3 m hoher Ständer für die Osterkerze (St. Valentinus-Altar); Gesprenge des Marienaltars; Büste der Hl. Theresia vom Kinde Jesu, 1929, auf dem Kreuzaltar

  • Pfarrkirche St. Jakobus (Miltenberg)

  • Kirche St. Martin (Gamburg)

  • Wallfahrtskirche Liebfrauenbrunn (Werbach)

 

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