Kunst

– Tilman Riemenschneider


 Brunnen am Schloßplatz Tauberbischofsheim
Brunnen am Schloßplatz Tauberbischofsheim.

Mit dem bei Straßenbauarbeiten im Bereich des Würzburger Doms 1822 aufgefundenen Grabstein des "ersam und kunstreich Tilman Rimenschneider Bildhauer burger zu wurczburg" beginnt die Wiederentdeckung eines jahrhundertelang vergessenen Künstlers.

Tilman Riemenschneider kam um das Jahr 1460 in Heiligenstadt im Eichsfeld zur Welt. Seine Ausbildung erhielt der Künstler vermutlich in Ulm/Oberschwaben, am Oberrhein, in den Niederlanden und im Moselraum.
Am 7. Dezember 1483 fand der "Malerknecht" Tilman Riemenschneider Aufnahme in die St. Lukas-Bruderschaft in Würzburg. Die Eröffnung einer eigenen Werkstatt, in der später zahlreiche Lehrlinge und Gesellen beschäftigt waren, war an das Meisterrecht gebunden. Dieses erwarb Riemenschneider 1485 mit der Heirat der Goldschmiedemeisterwitwe Anna Schmidt. Im Laufe seines Lebens sollte Riemenschneider noch drei weitere - wirtschaftlich vorteilhafte - Ehen eingehen. Von seiner Hand sind Statuen und Reliefs an Altären und Andachtsbildern, Grabmäler für Bischöfe, Adlige, Geistliche und Frauen, Bauplastik und dekorative Arbeiten überliefert. Mit seinem Kunststil beherrschte er die Region Mainfranken über Jahrzehnte, war andererseits über diesen Umkreis hinaus fast nicht tätig.
Der Bauernkrieg, bei dem sich Riemenschneider auf die Seite der Bauern gestellt hatte, bildete eine Zäsur in seinem Leben. Die Beschlagnahmung eines Teils seines Vermögens, die Abwendung potentieller Auftraggeber, auch der schwindende Bedarf an Altären und Andachtsbildern, ließ die künstlerische Arbeit versiegen. Riemenschneider übergab bald nach 1525 seine Werkstatt an seinen Sohn Jörg. Am 7. Juli 1531 verstarb er in Würzburg.

Werke von Tilman Riemenschneider im Taubertal:

  • Pfarrkirche St. Peter und Paul (Grünsfeld)

  • Brunnen am Schloßplatz (Tauberbischofsheim) Riemenschneider-Madonna; 3 D-Bronzeabguß einer der beiden für Bischofsheim geschaffenen Madonnen; Künstler Leo Wirth, Laudenbach; Original heute im Bode-Museum, Berlin

 


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