Kunst

– Malerfamilie Urlaub


Die fränkische Malerfamilie Urlaub

zu Georg Anton Urlaub, bedeutender fränkischer Barockmaler

(* 20. Juni 1713 in Thüngersheim; † 20. Februar 1759 in Würzburg)

Über Urlaubs erste Lebensjahre ist wenig bekannt. In der Werkstatt des Vaters erhielt er zweifellos die erste Ausbildung. Im Gegensatz zu seinem Vater, der vorwiegend für bürgerliche und kirchliche Auftraggeber auf dem Land tätig war, sollte der begabtere Sohn nicht nur eine bessere Ausbildung genießen, sondern auch mit der Qualität seiner Werke den Eingang in Adelskreise finden.

Georg Anton war etwa zehn Jahre auf der Walz, die ihn unter anderem nach Wien und nach Italien führte. Ab 1735 arbeitete er an der Würzburger Residenz unter Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn, dem er im Alter von 22 Jahren eine Huldigung im holländischen Stil des Hofmalers Johann Rudolf Byss malte. Urlaub wusste, dass der zu jener Zeit 73-jährige Byss († 1738), dem im Jahre 1731 die Leitung der Arbeiten an der Innenausstattung der fürstbischöflichen Residenz übertagen worden waren, vom Fürstbischof sehr geschätzt wurde und dass dieser auch nach einem geeigneten Nachfolger suchte. Zunächst hatte Friedrich Karl von Schönborn daran gedacht den Stuckateur Antonio Bossi hierfür heranziehen zu können, jedoch zeichnete sich ab März 1737 ab, dass das Talent Bossis auf stuckplastischem Gebiet seine Fähigkeiten der Malerei bei weitem überwog.

in Königheim, St. Martin, Decken- und Chorgemälde

 

zu Johannes Andreas Urlaub, fränkischer Hofmaler des Barock

(* 11. Januar 1735 in Thüngersheim; † 23. September 1781 in Würzburg)

entfernter Verwandter des Georg Anton Urlaub. Johannes Andreas war das vierte von acht Kindern des Häckers und Schöffen Johann Adam Urlaub (* 11. März 1702; † nach 1785) und seiner Ehefrau Maria Eva Göpfert (*29. September 1706; † 10. April 1785).

Johannes Andreas Urlaub wuchs im Thüngersheimer Anwesen Haus Nr. 12 (heute Hintere Gasse 11) auf. In der Werkstatt seines Großonkels Georg Sebastian Urlaub wurde er auf den Beruf des Kunstmalers aufmerksam. 1750 trat Johannes Andreas eine Lehrstelle bei Franz Ignaz Roth († 1757) in Würzburg an und wurde dort mit allen Arbeiten vertraut gemacht, die der Meister als Hofkünstler zu bewältigen hatte. So wirkte Franz Ignaz Roth bei der Ausstattung der Residenz mit, insbesondere bei der Gestaltung des Kaisersaals. Zur selben Zeit war Giovanni Battista Tiepolo mit seinen Söhnen in der Residenz beschäftigt und Johannes Andreas erlebte das Entstehen von dessen Fresken im Kaisersaal und im Treppenhaus ebenso mit wie die Bilder in der Hofkirche. Im Atelier der Tiepolo konnte er wie sein Meister Roth ein- und ausgehen. Die Berührung mit der Kunst der Tiepolo beeinflusste Johannes Andreas nachhaltig.

Nach Abschluss der Lehrzeit bei Franz Ignaz Roth studierte Johannes Andreas von 1753 bis 1755 an der Kaiserlichen Kunstakademie in Wien. Nach seiner Rückkehr in das Hochstift Würzburg porträtierte er seinen gerade zum Fürstbischof gewählten Landesherrn Adam Friedrich von Seinsheim.

Um das Jahr 1763 reiste Johannes Andreas zur Weiterbildung nach Paris. Wer ihn bei diesen Aufenthalt finanziell unterstützt hat, ist nicht bekannt, sicher war aber ein solcher auswärtiger Studienaufenthalt ganz im Sinne des Landesherrn. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, malte Urlaub während seines 9-jährigen Frankreichaufenthalts zahlreiche Porträts.

Für die Tauberbischofsheimer Pfarrkirche St. Martin fertigt Urlaub 1767 das Altarblatt für den St. Anna-Altar an,

Es zeigt die Hl. Anna, Mutter Mariens, wie sie die zu ihren Füßen knieende kindliche Maria unterrichtet.

Nachdem Johannes Andreas um das Jahr 1770 aus Paris zurückgekehrt war, heiratete er am 18. November 1771 die Tochter des fürstbischöflichen Mundschenken Maria Barbara Wahler. Im Traumartikel wurde er bereits als pictor virtuosus und Bürger der Stadt Würzburg bezeichnet. [2]

In den folgenden Jahren bekam der Künstler nicht nur zahlreiche private Aufträge, sondern auch Aufträge von Kirchengemeinden aus dem Hochstift.

In Krensheim:

schuf er das Altarbild für den Hochaltar der katholischen Pfarrkirche St. Ägidius in Krensheim und arbeitete mit dem Auber Bilderhauer Johann Georg Auwera zusammen.

In Grünsfeld:

1780 erlitt Johannes Andreas beim des Altarblattes für die katholische Pfarrkirche St. Petrus und Paulus in Grünsfeld einen Nervenschlag. [4] Die Diagnose eines Nervenschlages mit plötzlich einsetzender Betäubung legt den Verdacht eines Schlaganfalls nahe.

Trotz seiner Krankheit mit möglicher dauernder Einschränkung an Armen und Beinen arbeitete der Künstler weiter. Die Kreuzwegbilder für die katholische Pfarrkirche St. Michael in Schwanfeld konnte Johannes Andreas nicht mehr vollenden. Er starb beim Malen der 11. Kreuzwegstation am 23. September 1781.

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